Nicht gesucht aber gefunden

All Rights Reserved ©

Summary

Emilio wuchs in einer Welt auf, in der Lächeln selten und Tränen häufig waren. Mit alkoholkranken Eltern und der ständigen Angst vor dem Unbekannten lernte er früh, dass Vertrauen eine gefährliche Illusion ist. Emotionale Vernachlässigung prägte seine Kindheit, und als Einzelkämpfer zog er sich in eine schützende Einsamkeit zurück. In seiner stillen, nachdenklichen Art findet Emilio Trost in der Abgeschiedenheit und der Kontrolle über sein eigenes Schicksal. Doch als Lizzy in sein Leben tritt, wird alles auf den Kopf gestellt. Mit ihrer sprühenden Energie, ihrem offenen Lachen und ihrer direkten Art bringt sie Licht in seine dunkle Welt. Emilio ist fasziniert und zugleich überfordert von den Gefühlen, die sie in ihm weckt. Er weiß nicht, wie er mit dieser neuen, intensiven Verbindung umgehen soll, und seine inneren Dämonen drohen, ihn wieder in die Einsamkeit zurückzuziehen. Während Emilio mit seinen Ängsten kämpft, wird Lizzy zur Herausforderung, die er nie gesucht hat. Sie verlangt von ihm, seine Mauern zu durchbrechen und sich den Schatten seiner Vergangenheit zu stellen. Doch kann er das Risiko eingehen, sich auf jemanden einzulassen, wenn die Angst vor Verletzung und Verlust ständig über ihm schwebt? „Nicht gesucht und doch gefunden" ist eine packende Geschichte über die Suche nach Vertrauen, die Kraft der Liebe und die Möglichkeit der Heilung.

Genre:
Romance / Drama
Author:
MarbleNarcissa
Status:
Ongoing
Chapters:
10
Rating:
5.0 1 review
Age Rating:
18+

Prolog

15 Jahre zuvor

Ich kam abends vom Spielen nach hause. Es war das einzige, was mich fröhlich machte: ständiges Fahrradfahren auf unserer kleinen Straße, Bude bauen im Wald hinter dem Haus und mit den Kindern, die mit auf meiner Straße lebten, spielen oder bei ihnen zu Mittag essen. Auch, wenn die Eltern mich eher als Störenfried sahen, akzeptierten sie mich, da ich nunmal ein Freund ihrer Kinder war.

Und da sich niemand für mich groß interessierte, konnte ich ohne Probleme bis abends draußen bleiben. So lange, bis es so dunkel war, dass es mir Angst machte und ich Zuflucht in der Wohnung meiner Eltern suchte, was ich eigentlich gar nicht wollte, aber irgendwie auch schon.

Ich ging die Treppe hinauf, der Flur war dunkel, dunkle braune Treppen, weißes Geländer. Auf den Treppen nochmal so seltsame und unglaublich hässliche Teppiche.

Und um so höher ich Kam umso drister dreckiger wurde es. Weder meine Mutter noch mein Vater putzen hier.

Ich erreichte die letzte Treppe.

Neben unserer Wohnungstüre war ein kleiner Abstellraum, der mit einem alten, grünen Vorhang zugezogen war. Was gut war, sonst würden meine Freunde den ganzen Müll dahinter sehen.

Darüber war unser Dachboden, den man nur noch für die Waschmaschine betreten konnte, der Weg dahin war frei, alles andere war voller Müll.

Ich klingelte und Klopfte und es dauerte bis einer aufmachte, wie immer.

Irgendwann öffnete die Türe unbeholfen und meine Mutter sah mich mit Blutunterlaufenen Augen an, sie nahm mich gar nicht wahr.

Wie immer.

Irgendwann schwankte sie davon, sich kaum fähig zu halten. Ich hielt mir selbst die Türe auf und zog mir gleichzeitig die Schuhe aus, was schon ziemlich schwierig war. Ich bin zwar ein Junge aber mit entgeht nicht, das ich viel schmächtiger war als alle anderen Jungs in meinem Alter und dementsprechend, war es für mich schwer, diese alte Holztüre, die unheimlich schwer war, aufzuhalten und da ich mit Schuhen nicht rein gehen durfte, und sonst die Türe komplett zu ist, da sie von selber zuging, musste ich sie irgendwie aufhalten.

Als ich das geschafft hatte, stolperte ich in den kleinen weiß gefliesten Flur hinein, kleine braune Kommode, gegenüber einer Garderobe, Spiegel, keiner würde denken, das hier Alkoholkranke lebten. Ich ging direkt in die Küche weiter.

Vielleicht wäre es hier einem eher klar.

Der Herd war verdreckt, der Kühlschrank ebenfalls.

die Fliesen klebten. Die auf dem Boden, so wie die an der Wand.

Ich hatte schon oft versucht, den Dreck vom Herd zu kratzen aber er war innerhalb kurzer Zeit wieder klebrig und verdreckt. Ich bog ein und ging weiter zum Wohnzimmer, wo mir der Gestank von kaltem Qualm entgegen schlug, ich sah auf den Sessel, der mit dem Rücken zu mir gedreht war.

Ich sah den hinterKopf von meiner Mutter und ihre schwarzen Locken. Auf den Sessel schlief mein Vater, vor ihm einige Bierflaschen, bei meiner Mutter waren es Tetrapack Wein und das nicht wenige.

Ich musste oft mit, wenn sie losfuhr um diesen stinkenden Wein zu kaufen.

Ich stupste sie an: “Gibt es Essen?” Fragte ich, bereit irgendeine Themenfremde Antwort zu bekommen, weil sie meine Frage im betrunkenen Zustand nicht verstand.

Aber sie nickte.

Sie nickte schwer und sah mich mit halb zuen Augen an, sie blickte schuldbewusst in meine Augen.

Ich hasste diesen Anblick.

Irgendwann schlief sie genauso wie mein Vater, worauf ich gewartet hatte, meine Hände griffen die Fernbedienung und drückten den Knopf, dass der Fernseher aus war.

Es war ruhig.

Endlich.

Ruhe hier in diesem Zimmer und in meinem Kopf.

Ich lief um den Sessel herum, nahm eine Decke und deckte meine Mama zu.

Danach ging ich zurück in die Küche und sah in den Topf, der auf den verdreckten und klebrigen, alten Herdplatten stand.

“Oh lecker!” Rief ich begeistert, nahm schnell den Teller aus dem Schrank und hob die Fleischstücke aus dem Topf heraus, mit einer Kelle, die so groß war wie meine Hand, alles andere war nicht sauber. Ich balancierte den Teller zum Tisch und setzte mich.

Und aß unter den schnarchenden Geräuschen meiner betrunkenen Eltern.

Ich wippte mit meinen Füßen hin und her und dachte darüber nach, was ich noch tun musste, bis ich ins Bett ging.

Wir hatten gerade mal neunzehn Uhr.

Ich musste auf essen, mich waschen und meine Schultasche packen.

Außerdem musste ich noch halbwegs anständige Kleidung aus dem unordentlichen Kleiderschrank holen, damit ich für die Schule was zu anziehen hatte.

Und dann biss ich auf etwas schwabbeliges, ich runzelte die Stirn und nahm die Gabel aus meinen Mund, während ich gleichzeitig auf die vielen Alkoholflaschen in den Oberschränken der Küche sah, Stellenweise gingen die Schranktüren nicht mehr richtig zu.

Ich entfernte mit dem Finger etwas die leckere Soße von dem Ding, worauf ich gebissen hatte und sah es mir genauer an.

Das war ein.. Zigarettenstummel.

Meine Augen weiten sich, in meinem Lieblingsessen lag ein Zigarettenstummel.

Meine Augen wanderten weiter auf dem Teller.

Überall lag alte Asche von Zigaretten.

Meine Mutter hatte im betrunkenen Zustand den Topf mit dem Aschenbecher vertauscht.

Die Gabel machte leise Klonk als ich sie ablegte und die Dunkelheit mich Empfang.

Ich merkte wieder, dass ich als kleiner neunjähriger Junge völlig auf mich alleine gestellt war und eigentlich gar nichts ausrichten konnte. Aber ich durfte mir nichts anmerken lassen, hier war mein Zuhause und ich wollte nicht von Mama und Papa weg.

Kurz bevor mein Wecker losging, wurde ich durch Geschrei geweckt.

Für mich war das nichts Neues, meine Eltern fanden immer einen Grund, zu streiten oder sich zu schlagen.

Meistens ging es darum, dass kein Geld mehr da war, weil alles ausgegeben wurde für Alkohol wie Bier, Wein oder Schnaps.

Manchmal waren auch Tabletten der Grund.

Aber meistens wirklich, weil kein Geld da war.

Meine Mutter schrie wie am Spieß und drohte meinem Vater.

Alles wie immer.

Mein Vater brüllte.

Meine Mutter brüllte und ich zog mir die Decke über den Kopf und hielt mir die Ohren zu. Und irgendwann war es ruhig.

Viel zu ruhig und ich wusste nicht wieso.

Und dann hörte ich nur, wie die Türe fest zuschlug.

8 Jahre zuvor.

Die Schule wird dir gut bekommen! Rief meine Betreuerin.

Aber ich sagte nichts, ich folgte ihr einfach und hielt den Gurt meines Rucksackes fest.

“Hier sind viele Jungs und einige Mädchen wie du, Emilio. Also kein Grund zur Sorge.”

Ich brummte, damit sie merkte, dass ich hörte.

Aber wie war ich denn?

Ich war ruhig, in mich gekehrt und wollte nichts anderes als in Ruhe gelassen werden.

Ich war vor 8 Jahren von der Polizei aus meiner Familie geholt worden, nachdem meine Mutter von meinem Vater halb totgeprügelt wurde.

Von einem Tag auf den anderen war ich weg von meinen Eltern und habe sie nie wieder gesehen.

Ich wollte niemanden vertrauen und zu niemanden Kontakt, hielt mich aber trotzdem an alle Regeln und jetzt sollte ich auf eine Schule für Kinder und Jugendliche, die auffällig waren?

Was für eine scheiße.

Meine Betreuerin der Wohngruppe stupste mich spielerisch an und ich verdrehte die Augen.

Ich betrat die Klasse und sah einer kleinen Gruppe in die Gesichter. Viel mehr Jungen als Mädchen und ich schwöre, einigen sah man an, dass sie nicht mehr normal tickten.

“HIEEER IST NOCH EIN PLATZ FREI!” Schrie ein Junge mit dunkelblonden Haaren und dunkelblauen Augen.

“Christian, neben dir sitzt Cedric. Da ist ke-” fing der große Lehrer an.

Dieser Christian schubste Cedric, der eiskalte blaue Augen hatte fast von seinem Stuhl. Cedric ließ es mit einem leichten Grinsen über sich ergehen. “Jetzt schon!” Rief Christian.

Mein neuer Lehrer seufzte.

Und nun saß ich tatsächlich zwischen diesen zwei Jungs.

Christian wackelte ohne Unterbrechung mit einem Bein, während Cedric ohne Probleme mitschrieb.

“Ich bin Christan. ” Sagte er irgendwann. “Und das da ist Cedric, der sich gerne um jede Kleinigkeit prügelt. ”

“Christian, das stimmt überhaupt nicht!” Cedric rieb sich seine Nase, ich hörte einen aufgebenden Ton in seiner Stimme. “Naaatürlich stimmt das!”

“Bist du immer so nervtötend?” Fragte ich irgendwann. “Oh Gott! Cedric es kann sprechen!”

Cedric seufzte.

Further Recommendations

rosie: I liked everything about it. Loved them both

JORDANA: I like the characters, I would recommend the book to a friend and the it really deserve the 5 start rate

P: I have read many online novels and have seen the same plot with some changes. I have never read a story with this plot line. The characters were described in such detail that you could picture them. There were many characters but they were easy to track because of their description and contributi...

Moira: Loved this book ,infact love ALL your books fabulous author ❤

Hellis.BuecherLand: Eine wunderschöne Geschichte, die alles beinhaltet: Liebe, Glück, Freude, Trauer und vor allem Leidenschaft. Würde ich sofort wieder lesen!

Alexandra: leider ist mir dieses Mal das Ende zu rasch gekommen und auch die Beschreibung von Zärtlichkeiten war sehr zurückhaltend

schommarzr: A well written story. Easy to read. Nice story line. A wonderful book to relax. Keep up the great work. I love reading your stories ❤

Jawneh : Great story... I'm looking forward to reading your next book... Young adults will surely love this story.

Alexandra: kommt hoffentlich bald. Ich mag deinen Schreibstil. 💖💖

More Recommendations

A: Humorvoll und spannend.Ich bin auf Fortsetzung gespannt.

lindiwemsbuza30: I loved everything abt da book its interesting

jadee: Ich empfehle es jedem der eine wunderschöne Werwölfgeschiche mag,de überzeugt geschrieben ist und das Herz erwärmt. Mal ganz anders geschrieben nicht so überzogen. Super Charaktere. Ich liebe es.

A: Ich liebe die Geschichte und bin auf die Fortsetzung gespannt

user-mJ1ev6LvlD: Super zu lesen!!!

About Us

Inkitt is the world’s first reader-powered publisher, providing a platform to discover hidden talents and turn them into globally successful authors. Write captivating stories, read enchanting novels, and we’ll publish the books our readers love most on our sister app, GALATEA and other formats.