Schwarze Rose

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Summary

LESEPROBE : Ersten 3 Kapitel kostenlos Es begann mit einem Buch – alt, unscheinbar und voller Geheimnisse. Ich hätte es nicht öffnen sollen. Doch die Worte auf den vergilbten Seiten zogen mich in ihren Bann, wie eine dunkle Macht, der ich nicht widerstehen konnte. Dann tauchte er auf. Ein Mann, dessen Präsenz den Raum erfüllte wie ein Sturm. Seine Stimme war tief, seine Worte kalt, doch sein Blick… sein Blick hielt mich fest. Er wollte das Buch, das ich niemals hätte berühren dürfen. „48 Stunden“, sagte er. Ein Ultimatum, das meine Welt ins Wanken brachte. Seitdem ist nichts mehr sicher. Nicht das Buch, nicht meine Gedanken – und schon gar nicht mein Herz. Wer ist er? Warum verfolgt er mich?

Status:
Ongoing
Chapters:
4
Rating:
n/a
Age Rating:
18+
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Das Buch

**VALERIA**

Ich wusste, dass der Winter kalt werden würde, aber nichts hätte mich auf die feuchte Stille in diesem verlassenen Flügel des Museums vorbereiten können. Mein Atem bildete kleine Wolken in der Luft, während meine Fingerspitzen über den Rand eines zerbrochenen Marmorreliefs glitten. Es war spät, viel zu spät, und doch war ich immer noch hier, allein, umgeben von den Geistern der Vergangenheit.

Ich arbeitete als Restauratorin, spezialisiert auf seltene Artefakte und alte Dokumente. Es war eine Leidenschaft, die ich schon immer in mir trug, eine Art Flucht aus der Gegenwart in eine Welt, die längst vergangen war. Es war meine Welt, eine Welt, die ich verstand. Aber manchmal - wie heute - fragte ich mich, ob ich nicht mehr suchte als nur Geschichte zu bewahren.

Heute war so ein Tag. Oder eher eine Nacht.

Am Morgen hatte ich den Fund erhalten - eine unscheinbare Holzkiste, kaum größer als ein Schuhkarton, versehen mit einem lapidaren Zettel:

„Herkunft unbekannt, vorsichtig öffnen“.

Ich hatte die Kiste beiseite gelegt, zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt. Aber jetzt, in der Stille der Nacht, war ich bereit.

Die Luft im Atelier war kalt und still. Nur das leise Ticken der alten Uhr und das gelegentliche Knistern der Heizungsrohre durchbrachen die Stille.

Der Tisch vor mir war überladen mit Werkzeugen, Pinseln und Papierfetzen, aber mein Blick fiel auf die Holzkiste, die ich noch immer nicht geöffnet hatte.

Die Kiste stand auf meinem Schreibtisch, unauffällig und doch schwer wie eine unausgesprochene Drohung. Das Licht der Schreibtischlampe flackerte kurz, und ich rieb mir die Hände, um die seltsame Kälte abzuwehren, die mich plötzlich überkam. Meine Fingerspitzen lagen zögernd auf dem Deckel.

Ich wusste nicht, warum ich so unsicher war. Es war doch nur ein Auftrag. Restaurierungsarbeiten an alten Artefakten waren mein tägliches Brot - unscheinbare Kisten mit jahrhundertealten Dokumenten, deren Geheimnisse oft nicht mehr waren als die Einkaufszettel längst vergessener Menschen.

Aber diese Kiste fühlte sich anders an.

Ich zog die Handschuhe an, die dünne Latexschicht als Schutz zwischen mir und der Vergangenheit. Langsam drückte ich den Verschluss nach unten und mit einem leisen Klicken sprang der Deckel auf. Der Geruch von altem Leder und vergilbtem Papier stieg mir in die Nase - süßlich, staubig, fast überwältigend.

Darin lag ein Buch.

Schwer, mit einem schwarzen Ledereinband, der sich an den Rändern bereits auflöste. Doch trotz der Abnutzung wirkte es lebendig, als wäre es nicht nur durch die Zeit, sondern auch durch Hände und Schicksale gegangen.

Mein Blick fiel auf das Symbol auf dem Einband.

Zwei gekreuzte Schwerter umrahmten eine schwarze Rose, die mit so beunruhigender Präzision gearbeitet war, dass sie fast echt wirkte. Dornen ringelten sich um die Klingen, feine goldene Linien zogen sich wie Netze um das Wappen. Die Blütenblätter der Rose schimmerten im schwachen Licht, als wollten sie atmen.

Meine Kehle war trocken, als ich mich zwang, genauer hinzusehen. Es war nicht nur ein Wappen. Es war ein Versprechen, eine Mahnung.

Rosa Nera.

Die Worte hallten in meinem Kopf wider, ein Echo von Vorlesungen, die ich vor Jahren gehört hatte. Es war eine Legende, nicht wahr? Ein Mythos, der in den Schatten der Geschichte lebte, ein Geheimbund, der vor Jahrhunderten in Sizilien gegründet worden sein sollte.

Mein Atem ging schneller, als die Erinnerungen an die flüchtigen Erzählungen zurückkehrten. Die Rosa Nera war nicht wie andere Organisationen. Sie war ein Flüstern, das selbst in den mächtigsten Kreisen der Mafia Respekt und Furcht hervorrief. Eine Bruderschaft, die so alt war wie die Intrigen der Welt selbst.

Ihre Mitglieder, so hieß es, verband nicht nur Loyalität, sondern auch Blut - ein Schwur, der nicht gebrochen werden konnte. Ihre Regeln waren einfach: Schutz für die Eigenen, Tod für die Verräter. Aber es waren keine gewöhnlichen Strafen. Die Rosa Nera hatte die Macht, jemanden aus der Geschichte zu streichen.

Ich spürte, wie meine Hände feucht wurden, und zwang mich, weiter zu atmen.

Mein Blick fiel wieder auf das Buch.

Ich erinnerte mich daran, was unser Professor über das Buch erzählte. Es hieß, das Buch sei mehr als nur eine Sammlung von Prophezeiungen. Es schrieb sich selbst – Zeile um Zeile, Wort um Wort, direkt für denjenigen, den es auserwählte. Doch niemand, der nicht dem Orden der Rosa Nera angehörte, konnte diese Person sein. Bis das Buch wählte, war es die Aufgabe des Wächters, es zu schützen, zu bewahren, es vor der Welt zu verbergen

„Der Wächter des Buches war Leonardo Castiglione.“

Das war kein Name, den man leichtfertig aussprach. In den dunklen Gassen Siziliens flüsterte man über ihn, einen Mann, der Legende und Wirklichkeit zugleich war.

Leonardo Castiglione Erbe der Rosa Nera.

Man sagte, er sei ein Schatten, ein Geist, der auftauchte, wenn jemand das Gleichgewicht der Bruderschaft bedrohte. Seine Familie, einst eine der mächtigsten Siziliens, war im Untergrund verschwunden, doch ihre Spuren waren nie ganz verwischt. Leonardo war bekannt für seine Kälte, seine Berechnung - und seine unerschütterliche Loyalität. Seine Erscheinung war sündhaft, und alle, die ihm verfielen, verschwanden auf mysteriöse Weise.

Aber es gab auch Gerüchte, die über das hinausgingen, was man sich zu sagen traute. Einige behaupteten, Leonardo sei mehr als nur ein Wächter. Er sei die schwarze Rose selbst, ein Symbol, das sich in Fleisch und Blut manifestiert habe.

Vorsichtig nahm ich das Buch aus der Schachtel, als wäre es ein Lebewesen, das mich jederzeit verletzen könnte. Es war schwer, fast zu schwer für seine Größe, und ich konnte nicht verhindern, dass meine Finger leicht zitterten. Ich legte es auf den Tisch, ließ meine Hand einen Moment darauf ruhen, spürte das kühle Leder unter meinen Handschuhen.

Das Buch schien zu atmen.

Langsam löste ich die Schnalle, die den Einband zusammenhielt. Das Klicken des Verschlusses war leise, doch in der Stille des Raumes klang es wie ein Donnerschlag. Mein Herz schlug schneller, als ich den Umschlag öffnete.

Die erste Seite war beinahe leer. Fast leer.

Ein einziges Wort stand da, in verblassender roter Tinte geschrieben: „Verrat“.

Ein Schauer lief mir über den Rücken. Das Wort fühlte sich an wie ein Urteil, als spräche es direkt zu mir.

Ich zwang mich, weiterzublättern. Die Seiten waren dicht beschrieben, in einer Mischung aus Latein und Italienisch. Einige Worte waren verblasst, kaum zu entziffern, andere stachen deutlich hervor.

Zeilen ließ mich innehalten.Sie befanden sich auf der letzten Seite...gut lesbar...als wären sie vor nicht all zu langer Zeit geschrieben worden.

*"Im Dunkel schläft, was nie vergeht,

die Rose, die über den Schatten steht.

Die Dornen wachen, der Atem stirbt,

wenn der Wächter fordert, was ihm gehört.

Wenn du noch atmest, diese Zeilen liest,

weiß ich, dass sich die Rosa Nera erschließt.

Kein Entkommen, kein Licht, das dich bewahrt

du bist das Schicksal, das sich offenbart."*

Meine Finger glitten über das Pergament, das sich kalt und glatt anfühlte. Ich sprach die Worte laut aus, versuchte ihren Sinn zu erfassen, doch sie schienen zu entweichen, wie Nebel, der sich auflöst, sobald man ihn zu fassen versucht.

Mein Kopf dröhnte, als ich das Buch zuklappte und mich zurücklehnte. Meine Hände zitterten, und ein Teil von mir wollte das Buch zurück in die Schachtel legen, den Deckel schließen und es nie wieder ansehen.

Aber das Gefühl, etwas geöffnet zu haben, das nie gefunden werden sollte, ließ mich nicht los.

Die Legende war real.

Und ich war mittendrin.

Meine Hände zitterten leicht, als ich das Buch zurück in die Schachtel legte. Doch selbst als ich den Deckel schloss, hatte ich das Gefühl, dass die schwarze Rose mich beobachtete - oder besser, dass sie mich durchdrang, als hätte sie etwas in mir geweckt.

Ich zwang mich, tief durchzuatmen, aber das beklemmende Gefühl blieb.

Ich wusste, ich würde heute nicht mehr klar denken können. Ich musste hier weg. Ich musste nach Hause.

Mit mechanischen Bewegungen packte ich die Kiste und meine Tasche. Der Raum erschien mir plötzlich viel kleiner, die Schatten an den Wänden bewegten sich wie Lebewesen, die mich beobachteten.

Ich verließ das Atelier, ohne mich noch einmal umzusehen. Die Kiste fest umklammert, eilte ich durch die verlassenen Gänge des Museums. Das Licht war gedämpft und meine Schritte hallten in der Stille wider. Jede Ecke schien dunkler, jeder Schatten tiefer als sonst.

Die Kälte kroch unter meinen Mantel, und der Nebel hüllte die Straße in eine unheimliche, lebendige Stille. Mein Atem wurde zu kleinen, flüchtigen Wolken in der Dunkelheit, während ich versuchte, meine Schritte ruhig und gleichmäßig zu halten. Die Kiste mit dem Buch presste ich fest an meine Brust.

Die vertraute Straße vor mir wirkte heute fremd. Die Laternen warfen schwaches Licht, das im Nebel ertrank, und die Schatten, die sie hinterließen, schienen sich zu bewegen, als hätten sie ein Eigenleben.

„Alles nur Einbildung“, murmelte ich leise und zwang mich, meinen Blick auf den Gehweg vor mir zu richten. Doch selbst meine eigene Stimme klang fehl am Platz, zu schwach, um die Dunkelheit zu vertreiben.

Das Gefühl, dass etwas nicht stimmte, wuchs mit jedem Schritt. Die Nacht war zu still. Keine Autos, keine Stimmen, nicht einmal der ferne Klang eines Fernsehers aus einem offenen Fenster. Nur diese bedrückende Stille, die mich umgab wie ein kalter Mantel.

Ich war fast zu Hause. Noch ein paar Minuten, dann wäre ich in der Sicherheit meiner eigenen vier Wände. Doch mit jedem Schritt schien die Strecke länger zu werden, als würde die Straße sich unter meinen Füßen dehnen.

Plötzlich durchbrach ein ohrenbetäubender Knall die Stille.

Eine Mülltonne kippte scheppernd um, der Lärm hallte zwischen den Häuserwänden wider und ließ mein Herz förmlich explodieren. Ich wirbelte herum, meine Augen suchten panisch die Straße ab.

Nichts.

Nur der Nebel, der sich träge über den Asphalt legte, und die tanzenden Schatten der Laternen. Mein Puls raste, und ich presste die Kiste noch fester an mich, während ich versuchte, die Angst niederzukämpfen.

Dann hörte ich es. Ein Schrei.

Kurz, scharf, und durchdringend. Er zerriss die Nacht wie ein Messer und ließ mich erstarren. Der Klang kam von der Seite, aus einer dunklen Gasse, die ich nicht sehen konnte, nur fühlen.

„Wer ist da?“ Meine Stimme zitterte, obwohl ich sie festigen wollte.

Keine Antwort.

Das Buch in der Kiste fühlte sich plötzlich schwerer an, fast lebendig, als würde es in meinen Armen pulsieren. Ich wollte weglaufen, zurück zu meinem Haus, die Tür hinter mir zuschlagen und den Schlüssel zweimal umdrehen.

Doch dann tauchte aus der Dunkelheit etwas auf.

Ein Paar Augen leuchtete aus der Gasse, gelb und stechend. Ein Tier sprang mit einem Satz heraus, landete mit einem dumpfen Laut auf dem Pflaster und starrte mich an.

Eine Katze.

Ich atmete zitternd aus und ließ den Kopf hängen, die Anspannung wich langsam aus meinen Schultern. „Verdammt“, murmelte ich und lachte nervös, mehr über mich selbst als über die Situation.

Die Katze machte einen Laut, der zwischen einem Fauchen und einem Knurren lag, bevor sie mit erhobenem Schwanz im Nebel verschwand.

Ich schüttelte den Kopf und setzte meinen Weg fort. Doch das Gefühl der Beklemmung blieb.

Als ich endlich vor meiner Haustür stand, tastete ich nach dem Schlüssel. Meine Hände suchten hektisch die vertraute Kette in meiner Tasche. Aber mit jedem Griff wurde klarer, dass sie nicht da war.

„Nein, nein, nein“, flüsterte ich verzweifelt, während ich meine Tasche ein zweites Mal durchwühlte. Der Knoten in meinem Magen zog sich zusammen, und ich fühlte, wie Panik in mir aufstieg.

Dann erinnerte ich mich.

Der Schlüssel lag noch im Museum.

Ich schloss die Augen und lehnte meinen Kopf gegen die Tür, die Kälte des Holzes brannte auf meiner Haut. Die Dunkelheit hinter mir schien schwerer zu werden, fast spürbar, als hätte sie sich bewegt, während ich nicht hinsah.

Ich drehte mich langsam um, mein Atem ging flach. Die Straße war leer, nur der Nebel tanzte im Licht der Laternen.

Aber irgendetwas war anders.

Die Luft war schwerer, die Kälte intensiver, und das Gefühl, dass etwas in der Dunkelheit lauerte, ließ mich erstarren. Ich umklammerte die Kiste mit dem Buch und kämpfte gegen den Drang an, zurück ins Museum zu laufen.

Dann hörte ich ein weiteres Geräusch. Kein lauter Knall, kein Schrei. Nur ein leises, unregelmäßiges Kratzen.

Mein Blick huschte durch die Straße, doch ich konnte nichts erkennen. Es war, als ob der Nebel sich immer dichter um mich legte, wie eine undurchdringliche Mauer.

Das Kratzen verstummte, und für einen Moment war alles wieder still. Doch die Stille fühlte sich lauter an als jedes Geräusch.

Ich war nicht allein.

Ich drehte mich wieder zur Tür und drückte die Kiste gegen die Wand, meine Finger zitterten, als ich zum dritten Mal in meine Tasche griff. Der Schlüssel war nicht da – das wusste ich. Aber die Bewegung beruhigte mich.

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