Die Vernissage -eine Kurzgeschichte
Die Vernissage
Ich nippe an meinem Weinglas und mein Blick fällt auf die nasse Stelle, an der mein Glas gerade noch stand. Zum Glück ist es Weißwein, Rotwein wäre aus der Tischdecke nur schwer rausgegangen. „Oh Gott, ich denke schon wie meine Mutter" geht es mir durch den Kopf. Der Saal ist noch ziemlich leer und die Stehtische sind noch fast alle frei, aber bis zur Eröffnung dauert es noch rund zwanzig Minuten und ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Das alte Wasserwerk hat seinen eigenen Charme. Es riecht förmlich nach Industrialisierung und die Nutzung als Ausstellungsraum war naheliegend. Alte Backsteinwände, freiliegende Stahlträger, große, oben runde Fenster und ein Parkettboden erzeugen eine spannende Atmosphäre in dem rund 150 Jahre alten Profanbau, die ich immer wieder gerne aufnehme. Eine Bekannte hatte mich vor drei Monaten zu einer Ausstellung geschleppt und nachdem ich mich auf der Gästeliste eingetragen hatte, folgte später eine Einladung nach der anderen, die ich dankbar auf der Suche nach Zerstreuung annahm. Man sieht bei solchen Veranstaltungen immer interessante Menschen, manchmal bekannte Gesichter, manche etwas extrovertiert, manche so wie ich auf der Suche nach Ablenkung und Zerstreuung.
Meine letzte Beziehung hatte sich für mich unerwartet und mit infernalischem Getöse von einem Tag auf den Anderen in einen Berg aus Schutt und Asche verwandelt und mich verletzt und gedemütigt zurückgelassen. „Aufstehen, Krone richten und weitermachen", lautete für mich die Devise, auch wenn es schwer fällt. Irgendwann verblasst die Erinnerung und der Schmerz, so wie ein Fußabdruck am Strand, der von den Wellen langsam aber sicher weggespült wird.
Die heutige Ausstellung titelte als „Romeo und Julia im Wandel der Zeiten". Eigentlich sind es schwarz-weiße Akt-Fotografien, durchaus gelungen, aber was die Bilder mit der Tragödie zu tun haben, weiß wohl nur der Künstler. Egal. Ich beobachte die Menschen, die jetzt nach und nach den Saal betreten, hole nochmal die Einladung aus der Innentasche meines Sakkos, gedruckt auf schwerem Papier in mutiger Gestaltung, um einen Blick auf das Programm zu werfen. Der Einladung zufolge werden der Künstler, der Ausstellungsleiter und der Bürgermeister ein paar Worte sprechen und im Abschluß werden wie immer Kleinigkeiten gereicht. Mit einem angedeuteten Kopfnicken begrüße ich einen Bekannten, der in Begleitung einer jungen Frau einen freien Tisch ansteuert. Eine kleine Jazz-Combo begleitet den Abend und die Musiker richten sich gerade ein. Der Gitarrist schlägt einen C#m7 Akkord und die falsche Stimmung des Instruments tut meinem Ohr weh, aber er stimmt sein Instrument nochmal nach. Die Band spielt ein paar smoothige Standards zum Ankommen und beginnt jetzt „Take the A-Train", ein Stück, das alte Erinnerungen in mir weckt und mich ein Stück in Melancholie versinken lässt. Die Gitarre ist eine wahre Augenweide, die nur ein Gitarrist nachempfinden kann, aber die handwerklichen Fähigkeiten des Besitzers lassen noch viel Raum für künftige Entwicklungen. Schöne Frauen in hübsche Kleidern ziehen durch mein Blickfeld und irritieren mich in meinen Betrachtungen. Ich bin nicht blind, aber auch nicht im Jagdmodus und mein Bedarf an komplizierten Beziehungen ist noch bis auf Weiteres gedeckt.
„Entschuldigung?"
Erst jetzt nehme ich eine Frau neben mir wahr, die mir flüchtig bekannt vorkommt. Etwas schüchtern steht sie da und ihr offenes Lächeln nimmt meine Verteidigungslinien im Sturm. Mit geschätzt Mitte 50 ist sie ein paar Jahre älter als ich und zweifellos eine attraktive Person, aber ich werde erst mal abwarten was sie möchte.
„Ist bei Ihnen noch ein Plätzchen frei?"
„Selbstverständlich" antworte ich und mache etwas Platz.
„Sie kommen mir bekannt vor, ich habe sie schon mal gesehen. Waren sie bei den letzten Ausstellungen auch dabei?"
Etwas Konversation tut mir bestimmt gut. Sei nett zu ihr, fordert mich mein Unterbewusstsein auf. Ich mustere sie und sie mich. Auch wenn mein Interesse am weiblichen Teil der Menschheit im Augenblick nicht allzu groß ist, bin ich dennoch als Mann nicht blind. Aber ich stehe immer noch am Abyss meines Selbstbewusstseins und setze gerade einen Fuß nach dem anderen zurück auf festen Boden. Das schwarze Etuikleid schmeichelt ihrem weiblichen Körper und betont alle Rundungen. Mein Interesse ist geweckt, aber ihre Ausstrahlung ist es, die mich fesselt.
„Ja, ich war die letzten Male auch hier."
„Sehen sie, ich wusste es. Dann verbringen wir also heute den Abend zusammen." Sie schüttelt dabei den Kopf, um ihre blonden schulterlangen Haare zu bändigen.
Das war keine Frage, sondern klang eher nach einer Feststellung. Ich merke, wie sich meine Augenbrauen zusammenziehen. Doch bevor irgendeine dumme Bemerkung unreflektiert meinen Mund verlässt, setzt sie bereits nach.
„Was trinkst Du? Ah, Weißwein. Ich besorge uns noch etwas." Sie winkt dem Kellner, der zwei neue Gläser hinstellt. Wir sind schon beim DU?
„Mit wem habe ich das Vergnügen?" versuche ich auch mal die Initiative zu ergreifen.
Einen Moment schaut sie mich an. „Nenn mich... Julia". Mir gefällt der Name, es scheint wohl nicht ihr richtiger zu sein, aber es erscheint mir passend heute.
Meinen erste spontane Reaktion kann ich gerade noch verhindern. „Nennt mich Ismael" würde sie sicherlich erkennen, aber wenn sie ein Spiel spielen möchte - bitte. „Dann bin ich wohl Romeo". Ihr Lächeln ist ansteckend und meine Laune bessert sich schlagartig, als ich sehe, daß selbst ihre Augen zu lachen scheinen. Wir plaudern, über Kunst, über Jazzmusik, all die Fährnisse des Lebens, ihres Lebens und ihres Wunsches nach Veränderungen und ehe ich mich versehe, spüre ich ihre Schulter an meinem Arm, anlehnend und sich auch nicht wegbewegend.
„Manchmal bin ich es müde, die Abende allein zu verbringen. Mein Haus ist so groß und so leer." Ihre innere Sehnsucht nach Nähe kann ich förmlich mit Händen greifen.
Abwartend bleibe ich stehen und spüre plötzlich eine Berührung an meiner Hand.
„Ich habe mich vor einigen Monaten getrennt und bin dann hier gelandet." antworte ich zögerlich, aber neugierig auf die Überraschungen, die dieser Abend noch enthüllen wird. Ein schöner Ort für einsame Herzen.
Während der Bürgermeisters spricht, streichelt sie mit ihrem kleinen Finger über meinen Handrücken, nicht nur einmal, sondern immer wieder auf und ab. Trotz unserer Fremdheit fühlt es sich vertraut an, willkommen, Trost für mein verletztes Ich. Flüchtige Berührungen, die mein Herz für den Augenblick wieder zu alter Selbstgewissheit führen. Kleine Gesten, aber das Bedürfnis nach Zärtlichkeit, die uns beiden so offensichtlich fehlt, haben uns wie Schiffbrüchige durch Zufall zu einander geführt. Plötzlich fühle ich wieder den Mann in mir, der ebenso allein ist, wie sie.
„Ich lerne gerne neue und interessante Männer kennen." Nur diesen Satz lässt sie fallen, aber die Melodie gibt mir den Mut, meine Hand auf ihre Taille zu legen. Was habe ich zu verlieren? Zu meiner Überraschung duldet sie nicht nur die Hand an ihrer Seite, sondern kuschelt sich geradezu in meinen Arm und lehnt ihre Schulter an meine Brust. „Das mag ich nicht" platzt es leise aus ihr heraus und beinahe panisch ziehe ich meine Hand zurück, bis sie sie festhält. „Ich meine den Bürgermeister. Er labert so viel.". Ganz Vertreter seiner Profession scheint er ein Übermaß an Selbstbewußtsein zu haben, jedoch mangelt es ihm an Selbstreflexion. Genau wie meiner Ex. Während er redet, lasse ich meine Hand tiefer rutschen und bei einem Seitenblick sehe ich, das ihre Wangen einen leichten Rotstich bekommen. Sie rutscht weiter vor mich und zu meinem Glück ist nicht nur das Licht gedämpft, sondern hinter uns befindet sich bereits die Hauswand. Ein lang vermisstes Gefühl der Erregung macht sich in mir breit. Der Duft ihres Parfums steigt in meine Nase, als sie den Kopf an meine Schulter legt. Ich kann gar nicht anders, als mein Gesicht in ihr Haar zu tauchen. Irre ich mich oder presst sie ihren süßen Po an meine Hose? Als würde nichts geschehen hält sie mit einer Hand ihr Weinglas und die andere Hand ruht auf dem Tisch, während ihr Hintern mit kreisenden Bewegungen meinen Schwanz massiert. Meine vor Aufregung leicht zitternden Hände liegen auf ihren Schenkeln, gleiten über den Stoff ihrer Strümpfe nach oben unter ihr Kleid, hoch bis zu ihrem Slip. Vorsichtig schiebe ich meine linke Hand von oben unter den glatten Stoff ihres Höschens und berühre ihren Po. Ermutigt durch ein aufforderndes Lächeln und das Herausstrecken ihres Hintern fasse ich etwas fester zu, massiere ihr Gesäss und gleite mit der Hand zwischen ihre Beine. Ich fühle, wie sie sich streckt und gleichzeitig die Beine spreizt, als meine Finger ihre empfindlichste Stelle berühren. Mittlerweile liegt sie fast mit dem Oberkörper auf der Tischplatte und stützt sich mit den Ellbogen ab.
Zum Glück kenne ich mittlerweile die Räumlichkeiten und schräg hinter uns führt eine Tür zu einem Nebenausgang, der hinaus auf eine Veranda oberhalb des Flusses führt. Es ist bereits fast dunkel und ich nehme noch einen Schluck Wein. „Wollen wir kurz frische Luft schnappen?" Ihr vor Aufregung rotes Gesicht kann ich mehr erahnen, aber es scheint regelrecht zu leuchten, als sie sich umdreht. „Sehr gern, ich kann es kaum erwarten." flüstert sie. Ich nehme sie an die Hand und führe sie durch die Tür auf die kleine Veranda. Kaum draußen presse ich sie gierig an die Wand. Willig lässt sie sich führen und ich dränge sie langsam an die Backsteinmauer, nehme ihre Hände an den Handgelenken und presse sie an die Wand. Die Steine und der Mörtel sind schmerzhaft an meiner Hand, doch der Schmerz schmeckt süß, ein Zeichen, dass ich noch lebe. Einen halben Kopf kleiner als ich steht sie vor mir, lehnt den Kopf an die Wand und schaut zu mir hoch. Weder Angst noch Unbehagen kann ich an ihr erkennen, vielmehr den Wunsch nach einer starken Person, die sie führt. Ihr Mund ist leicht geöffnet, so als ob er nur darauf wartet, von einem Kuss verschlossen zu werden. Mein erster Kuss ist zögerlich, abwartend, doch ich erkenne ihre stille Zustimmung und voller Gier nach Leben nehme ich ihr Gesicht zwischen meine Hände. Ihre Erwiderung ist ebenso wild und ihre von mir freigelassen Hände legen sich um meinen Hals. „Ich mag, es wenn Männer wissen was sie wollen und es sich auch mal ... einfach nehmen."
Meine Hände gleiten über ihre Seiten zu ihrem Po und mit festem Druck greife ich zu, ziehe sie an mich heran und fühle in unserer Umarmung, wie ihre Brüste bei jedem Atemzug sich heben. Mein Schwanz steht aufgeregt, doch sie scheint es entweder nicht zu spüren oder zu genießen.
Meine linke Hand wandert über ihren Po unter ihr Kleid und tastet sich langsam über den Oberschenkel zu ihrem Slip. In einer Bewegung schiebe ich sie unter den Saum, über den leicht behaarten Schoß auf ihre empfindlichste Stelle. Sie liegt nur da, aber ich fühle, wie Julia nach Luft schnappt und versucht ein Bein zwischen meine Beine zu schieben. Ich gebe ihr Platz und ihr Oberschenkel reibt erregend an meiner Männlichkeit. Ihre Schamlippen sind schon feucht und mit kreisenden Bewegungen verwöhne ich den ganzen Schoß. Mit zwei Fingern erkunde ich ihre Muschi, gleite über ihre Lippen, tauche ein und berühre gleichzeitig vorsichtig mit dem Daumen ihren Kitzler. Ihr Stöhnen zeigt mir, wie hungrig sie ist. Ihre Hand gleitet über meine Hose und ich höre das leise, ratschende Geräusch des Reißverschlusses, das Klappern meines Gürtels und fühle zwei tastende Hände, die am Bund meines Slips entlang gleiten, um schließlich die Hose ein Stück herunter zu ziehen. Plötzlich beginnt sie mich Richtung Geländer zu schieben, löst sich von mir, fasst unter ihr Kleid und zieht ihren Slip aus, der ihre Beine herabrutscht und an ihren Knöcheln anhält. Sie schlüpft heraus und wirft ihn mir ins Gesicht. „Pass gut drauf auf" flüstert sie atemlos, dreht sich um, dreht mir den Rücken zu und stützt ihre Arme auf das Geländer, während ich kurz an ihrem Slip rieche und ihn dann in meiner Jacke verschwinden lasse. Ihr einladend vorgereckter Hintern fordert mich heraus und ich schiebe meine Hose ein Stück herunter. Sie erzittert kurz, als ich meine Hände unter ihr Kleid auf ihre Taille lege und es nach oben schiebe. Ihre warme Haut leuchtet im schwachen Licht und ihr Po, ihre Taille und die kleine Vertiefung an der Wirbelsäule erinnern mich an ein kopfstehendes Herz. Ich nähere mich ihrem entzückenden Hinterteil und schiebe meinen Schwanz zwischen ihre Beine, der von ihrer Hand bereits erwartet und gelenkt wird. Ich fühle ihre geschickten Finger an meinem Penis, ihre Lippen, ihre Feuchtigkeit und dann eine bezaubernde Enge, die mich warm umfängt und gierig einzusaugen scheint. Diesen kurzen Moment liebe ich immer besonders. Die Empfindungen, die ich immer dabei spüre, sind etwas magisches. Ich nehme etwas Tempo auf und dringe dabei Stück für Stück tiefer, bis ich ganz in ihr bin. Ich verlangsame mein Tempo, um ihr Gelegenheit zu geben, ihren eigenen Rhythmus zu finden. Julia beginnt ihr Becken zu bewegen und ich passe mich ihren Bewegungen an. Mit meiner rechten Hand berühre ich ihr Gesicht, dann ihre Wange, und ihre suchenden Lippen finden meine Finger, saugen und beissen an meinem Mittelfinger. Ihr Körper wird mit jedem Stoß an das Geländer gepresst und mit der linken greife ich ihre Schulter, ziehe und richte ihren Oberkörper auf. Ihre Brust in meiner rechten Hand fühlt sich wunderbar fest an und Julia stöhnt leise, als ich ihre harte Knospe mit dem Daumen berühre. Meine aufsteigende Erregung kündigt mir ein baldiges Finale an. Sehr schade, doch auch der Versuch an Gurkensalat zu denken, kann meinen Höhepunkt nicht mehr verzögern. Julia's gepresste Geräusche spornen mich höchstens noch an. Welle auf Welle komme ich in ihr, als hätte ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Frau gevögelt. Zu gern hätte ich ihren Hintern mit einer „Perlenkette" verziert, aber die Situation ist dafür denkbar schlecht. Mein Schwanz ist immer noch fest und ich konzentriere mich jetzt ganz auf Julia, die mit ihren zitternden Beinen und den verkrampften Händen am Geländer steht. Mit der linken Hand fasse ich in ihr Haar, ziehe ihren Kopf etwas nach hinten und ihr Stöhnen zeigt, wie heiß sie ist.
In diesem Augenblick stelle ich sie mir vor, wie sie gefesselt und mit verbundenen Augen vor mir liegt und der Gedanke erregt mich.
Mit einem letzen Seufzer sinkt sie nach vorn. Langsam verringert sie ihre Bewegungen.
Ich will mich nicht lösen und sie spürt es. „Wir müssen wieder rein..." raunt sie und dreht sich vorsichtig um. Schnell richten wir unsere Kleidung und gehen wieder rein. Der Bürgermeister sprach immer noch.
„Hast Du heute noch etwas vor?" flüstert sie mir ins Ohr, als wir wieder an unserem Tisch angekommen sind. Sie ist immer noch ganz rot im Gesicht und eine Strähne ihres Blondes Haares hängt widerspenstig in ihr Gesicht.
„Heute nicht und den Rest des Wochenendes auch nicht." antworte ich. „Kommst du noch mit zu mir, vielleicht auf einen Kaffee?" „Sehr gerne."
„Ich koche uns dann was."
„Das würde ich sehr gerne probieren."
„Was magst du am liebsten?"
„Dich. Vielleicht sollten wir uns einfach Pizza bestellen ..."
„Dann lass uns gehen. An was dachtest du als Vorspeise? Beschreib mal..."