NOTHING Like you Band 1

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Summary

Pausiert !!! Jeanne Leroy lebt ein einfaches Leben als Kellnerin in einem kleinen italienischen Restaurant in Marseille – bis ein verhängnisvoller Abend alles verändert. Als sie dem unverschämt attraktiven, aber gefährlich zwielichtigen Geschäftsmann Adriano Cavallaro begegnet, hält sie ihn zunächst für ein arrogantes Arschloch. Doch Adriano entpuppt sich als weit mehr: tödlich verwundet, gerät sein Schicksal durch Jeannes Blutspende in ihre Hände – und mit einem einzigen Tropfen beginnt eine düstere Obsession. Adriano, der charismatische Erbe des mächtigsten Mafia-Clans Kalabriens, will Jeanne um jeden Preis. Er schreckt vor nichts zurück – nicht einmal vor Entführung. Gegen ihren Willen verschleppt er sie in die raue, gefährliche Welt der ’Ndrangheta, wo Macht, Begierde und Verrat Hand in Hand gehen. Doch Jeanne ist kein leicht zu brechendes Opfer. Mit einer Mischung aus Wut und Anziehungskraft trotzt sie Adrianos Kontrolle – während sie in einen Strudel aus Leidenschaft, Gefahr und Intrigen gezogen wird. Kalabriens Unterwelt brodelt, Feinde lauern im Schatten, und Jeanne wird zur gefährlichen Schwachstelle in einem tödlichen Spiel um Macht und Liebe. Kann aus Dunkelheit eine brennende Leidenschaft entstehen – oder wird das Feuer alles zerstören?

Genre:
Romance / Drama
Author:
Junis_Bell88
Status:
Ongoing
Chapters:
5
Rating:
5.0 2 reviews
Age Rating:
18+

Kapitel 1


***Adriano Cavallaro***

Ich betrachtete mich im Spiegel. Mein Blick war so scharf wie die Klinge eines Messers, mein Lächeln eine Mischung aus Arroganz und Selbstgefälligkeit. Vor mir auf dem Bett lag die Frau, deren Namen ich nicht einmal kannte. Ihr Körper war eine Leinwand, auf der ich gerade mein Meisterwerk vollendete. Meine Hüften klatschten laut gegen ihren Hintern, und die Musik ihrer Lust war für mich der reinste Applaus. Keuchend und stöhnend nahm sie alles hin, als wäre ich ein Gott, der ihr die Gnade seiner Aufmerksamkeit schenkte.

Hier, in den Mauern des Castello meines Vaters, war ich der unangefochtene Prinz. Don Matteo Cavallaro, mein Vater und das Oberhaupt der ’Ndrangheta, hatte mir diesen Palast der Dekadenz überlassen. Ein Ort, an dem ich mich frei ausleben konnte, fern von den starren Erwartungen der Mafiawelt. Aber heute? Heute war kein Tag für Exzesse, obwohl ich mir diesen kleinen Moment der Lust nicht nehmen lassen konnte.

„Adriano? Bist du endlich fertig?“, drang die Stimme von Fabrizio durch die schwere Holztür. Fabrizio, mein bester Freund und meine rechte Hand, war immer an meiner Seite, auch wenn er oft die Augen über meine Eskapaden verdrehte.

„Ja, gleich!“, knurrte ich zurück, stieß noch ein letztes Mal in die Frau unter mir und entlud mich mit einem tiefen, animalischen Brüllen. Ich liebte diesen Moment der totalen Kontrolle, in dem alles andere verblasste. Keuchend sank ich auf ihren Rücken, murmelte ein gelangweiltes „Danke“ in ihr Ohr und stand auf. Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer.

Das gebrauchte Kondom landete im Mülleimer, und ich trat unter die heiße Regendusche. Das Wasser prasselte auf meine Haut, während ich aus dem bodentiefen Fenster auf die weite Landschaft blickte. Olivenbäume bedeckten die Hügel, die Sonne stand hoch am Himmel – Kalabrien in seiner ganzen Herrlichkeit. Ich liebte dieses Land. Es war wild und ungezähmt, genau wie ich. Es war mein Erbe, mein Reich, und irgendwann würde es ganz mir gehören.

Doch zuerst warteten Pflichten. Der Laden, wie wir unser Imperium aus Drogenhandel, Geldwäsche und Machtspielchen liebevoll nannten, lief nicht von allein. Ich trat aus der Dusche, trocknete mich ab und zog mich an: ein perfekt geschnittener Anzug, maßgeschneidert in Neapel, dazu handgefertigte Lederschuhe. Ich war die Verkörperung von Macht und Stil.

Als ich die Tür öffnete, stand Fabrizio schon da, die Arme verschränkt, mit einem genervten Gesichtsausdruck. „Man, Adriano, gibt es in deinem Kopf eigentlich noch was anderes außer Sex?“

Ich grinste breit und klopfte ihm auf die Schulter. „Wieso auch? Wenn du so aussiehst wie ich, Fabrizio, ist Sex eine verdammte Pflicht.“ Mein Grinsen war breit, arrogant und überzeugt von meiner Unfehlbarkeit. Fabrizio schnaubte, aber er wusste genauso gut wie ich, dass ich das Spiel besser spielte als jeder andere.

Wir gingen gemeinsam den langen Flur hinunter. Der Marmorboden unter meinen Lederschuhen schimmerte, die Wände waren mit antiken Gemälden geschmückt, die meine Familie seit Generationen sammelte. Dieses Castello war nicht nur ein Zuhause, sondern ein Monument unserer Macht. Und ich war der Prinz. Der Erbe. Der kommende König der kalabrischen Mafia, der ’Ndrangheta.

„Heute ist der Tag, Adriano,“ begann Fabrizio, seine Stimme jetzt ernst. „Dein Vater erwartet dich in der Großen Halle. Es gibt Neuigkeiten von den norditalienischen Familien.“

Ich nickte, mein Lächeln wurde schmaler, aber nicht weniger selbstsicher. Mein Vater, Don Matteo Cavallaro, war der Patriarch, ein Mann, dessen Wort Gesetz war. Bald würde ich an seiner Stelle stehen. Aber heute? Heute war er noch derjenige, der die Entscheidungen traf.

„Lass sie kommen,“ sagte ich mit einer Mischung aus Gleichgültigkeit und Vorfreude. „Ich bin bereit.“

Die Große Halle war ein Meisterwerk der Architektur, ein Raum voller Opulenz und Geschichte. Der Tisch aus dunklem Mahagoni dominierte den Raum, umgeben von schweren Stühlen mit ledernen Polstern. An der Stirnseite saß mein Vater, ein Mann, dessen präsente Erscheinung jeden Raum beherrschte. Seine Augen musterten mich, als ich den Raum betrat, und ich wusste, dass er mich beurteilen würde. Jedes Wort, jede Bewegung. Er war ein Perfektionist, und ich war sein Meisterwerk in Arbeit.

„Adriano,“ begann er, seine Stimme tief und durchdringend. „Die Zeit der Spiele ist vorbei. Die Familien aus dem Norden stellen Forderungen. Es wird Krieg geben, wenn wir sie nicht zufriedenstellen.“

Ich setzte mich ihm gegenüber, meine Haltung aufrecht, mein Blick unverwandt auf ihn gerichtet. „Was wollen sie?“ fragte ich, meine Stimme ruhig, aber bestimmt.

„Sie wollen mehr Anteile am Hafen in Genua. Mehr Einfluss in unseren Betrieben. Sie behaupten, unser System sei veraltet.“ Sein Blick verengte sich, und ich konnte den Zorn in seinen Augen sehen.

„Lass sie kommen,“ wiederholte ich, diesmal mit einem Hauch von Spott in der Stimme. „Niemand wagt es, uns zu bedrohen, Vater. Nicht ohne Konsequenzen.“

Ein kurzes Lächeln zuckte über sein Gesicht. „Deine Arroganz wird dir eines Tages das Genick brechen, Adriano. Aber vielleicht ist es genau das, was wir brauchen.“

Fabrizio trat vor und legte eine Karte auf den Tisch. Sie zeigte die Verteilung der Machtstrukturen in Norditalien. Mein Vater sprach weiter, während ich die Karte betrachtete, seine Worte nur halb registrierend. Mein Verstand arbeitete bereits, Pläne zu schmieden, Strategien zu entwickeln. Dies war mein Terrain, meine Welt. Konflikte, Machtspiele, Dominanz. Es war ein Schachbrett, und ich war der König, der seine Gegner einen nach dem anderen stürzen würde.

Nach der Besprechung zog ich mich zurück in mein Arbeitszimmer. Fabrizio folgte mir, wie immer mein Schatten. Er wusste, dass ich nicht gut auf Störungen zu sprechen war, aber er war auch der Einzige, der sich das erlauben konnte.

„Und? Was ist dein Plan?“ fragte er, sich gegen den schweren Schreibtisch lehnend.

Ich griff nach einer Zigarre, zündete sie an und lehnte mich in meinem Ledersessel zurück. Der Rauch stieg in eleganten Spiralen zur Decke, und ich betrachtete ihn einen Moment lang, bevor ich antwortete. „Mein Plan? Einfach. Wir zeigen ihnen, dass wir nicht veraltet sind. Wir zeigen ihnen, dass wir immer noch die Stärkeren sind.“

Fabrizio hob eine Augenbraue. „Das wird nicht leicht, Adriano. Sie haben Verbündete, Geld, Einfluss.“

Ich lachte leise, ein dunkles, selbstbewusstes Lachen. „Und ich habe mich. Das reicht.“

Fabrizio seufzte schwer. „Es gibt aber noch eine weitere Sache, welcher du dich widmen musst: Wir haben ein Problem mit der Lieferung aus Albanien.“

„Ein Problem?“, fragte ich und sah ihn prüfend an. Mein Tonfall war spielerisch, aber mein Kiefer spannte sich an. Probleme bedeuteten Herausforderungen, und Herausforderungen bedeuteten, dass jemand meinen Zorn zu spüren bekam.

„Ja“, sagte Fabrizio und zündete sich ebenfalls eine Zigarre an. „Ein paar Container wurden von der Polizei beschlagnahmt. Es scheint, als hätte jemand unsere Routen verraten.“

Ich sprang von meinem Stuhl auf und pumpte vor Zorn. „Verraten? Wer?“ Mein Blick war so eiskalt, dass selbst Fabrizio einen Schritt zurückwich.

„Das versuchen wir gerade herauszufinden. Aber ich habe schon eine Vermutung.“

Fabrizio griff in seine Jackentasche und reichte mir eine Liste mit Namen und ich nahm sie in die Hand. Jeder dieser Namen war ein potenzieller Verräter. Verrat war in unserer Welt die schlimmste Sünde, und ich würde nicht ruhen, bis ich den Schuldigen gefunden hatte.

„Ruf Enzo und die Jungs. Ich will, dass dieser Verräter bis heute Abend vor mir kniet und um Gnade fleht.“ Mein Ton war leise, fast sanft, aber die Worte trugen die Schwere eines unausweichlichen Todesurteils.

Fabrizio nickte und zog sein Handy hervor, während ich mich in den großen Ledersessel wieder fallen ließ. Meine Gedanken wanderten zurück zu meinem Vater. Don Matteo hatte mir alles beigebracht, was ich wusste. Er war hart, unnachgiebig und respektierte nur die Starken. Schwäche war in unserer Welt ein Todesurteil, und ich hatte früh gelernt, dass Mitgefühl ein Luxus war, den wir uns nicht leisten konnten.

Doch Mitgefühl war nicht mein Problem. Mein Problem war, dass ich ein Mann war, der alles wollte: Macht, Frauen, Respekt. Und ich bekam, was ich wollte, weil ich bereit war, alles und jeden zu überwinden, der mir im Weg stand. Genau das würde ich heute wieder tun.

Am Abend stand ich in der großen Halle des Castello. Vor mir kniete ein Mann, blutüberströmt und zitternd. Enzo und die Jungs hatten gute Arbeit geleistet. Der Verräter hatte versucht, sich herauszureden, aber ich hatte keine Geduld für Lügen. Ich trat vor ihn, mein Blick kalt und unbarmherzig.

„Weißt du, was das Schlimmste an Verrat ist?“, fragte ich leise und ging in die Hocke, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. „Es ist nicht der Verrat an mir. Es ist der Verrat an meiner Familie. An meinem Vater. Und das kann ich nicht zulassen.“

Er stammelte etwas, das wie eine Entschuldigung klang, aber ich schüttelte nur den Kopf. Mit einer schnellen Bewegung zog ich meine Waffe und drückte sie ihm an die Stirn. Der Schuss hallte laut durch die Halle, und der Mann sackte leblos zusammen. Ein weiterer Beweis dafür, dass niemand Adriano Cavallaro hintergeht und ungestraft davonkommt.

Ich wischte das Blut von meinen Händen und wandte mich an Fabrizio. „Entsorgt die Leiche. Und stellt sicher, dass die Nachricht die Runde macht. Jeder soll wissen, was passiert, wenn man uns verrät.“

Fabrizio nickte stumm, und ich spürte, wie sich ein zufriedenes Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitete. Ich war der Prinz dieser Welt, der König in der Warteschleife. Und niemand – wirklich niemand – würde es wagen, sich mir in den Weg zu stellen.

Die Welt war ein Spiel, und ich war der Spieler, der die Regeln schrieb. Doch zwischen all dem fand ich immer wieder Zeit für meine eigene Art der Zerstreuung. Frauen, Wein, Macht. Es war ein endloser Kreislauf, der mich antrieb und befriedigte.

Ich wusste, dass meine Zeit kommen würde. Und wenn sie kam, würde die Welt erfahren, was es bedeutete, wenn Adriano Cavallaro das Ruder übernahm. Bis dahin genoss ich jeden Moment, jede Eroberung, jeden Sieg. Denn ich war Adriano. Und ich war unaufhaltsam.

Ich saß auf der Terrasse unserer Villa, in die tiefen Schatten der Nacht gehüllt, während das schimmernde Licht des Pools wie ein Spiegel für meine eigene Größe wirkte. Der Geruch von frisch gegrilltem Hummer hing schwer in der Luft, während mein Vater, Don Matteo, und ich an einem Tisch saßen, der mit reichlich Champagner und erlesenem Essen gedeckt war. Der Geschmack von Macht war für mich wie eine Welle aus prickelnder Gier, die sich mit jedem Schluck auf meiner Zunge verstärkte.

Die Szene, die sich vorher abgespielt hatte, war nur ein weiteres Kapitel in meinem Aufstieg. Der Verräter, ein kleiner Mann mit großem Mundwerk, hatte sich vor mir geduckt, bevor ich ihn mit einem einzigen Blick in die Knie gezwungen hatte und erschoss. Es war diese Art von Dominanz, die ich in meiner Familie gelernt hatte, und ich genoss sie in vollen Zügen. Mein Vater beobachtete mich währenddessen mit seinem durchdringenden Blick, der mir immer noch eine Mischung aus Respekt und leiser Angst einflößte. Doch ich fürchtete nichts und niemanden.

„Adriano,“ begann mein Vater und seine Stimme war so tief wie das Brummen eines Motors, „ich möchte, dass du morgen nach Frankreich aufbrichst. Du überprüfst unsere Läden dort. Es ist wichtig, dass die Höchsten sich ab und an blicken lassen. Ich muss wissen, ob in unseren Restaurants alles läuft.“

Sein Blick bohrte sich in mich, als wäre er ein Richter, der das Gewicht der Welt auf seiner Waage hielt. Ich hob meine Augenbrauen leicht und nahm einen weiteren Schluck Champagner, bevor ich mit einem lässigen Lächeln antwortete: „Natürlich, Vater. Wenn ich auch einen Abstecher ins Moulin Rouge machen darf?“ Meine Stimme war ein Gemisch aus Ironie und Provokation.

Don Matteo warf seinen Kopf zurück, seine Miene verfinsterte sich wie ein aufziehendes Gewitter. „Adriano!“ Seine Faust krachte auf den Tisch, das Besteck klirrte, und der Champagner in den Gläsern bebte. „Du musst endlich lernen, Verantwortung zu übernehmen. Irgendwann wirst du der Boss der Bosse sein! Es steht viel auf dem Spiel, also hör auf, nur mit deinem Schwanz zu denken!“

Ich lehnte mich zurück, meine Haltung blieb unverändert selbstsicher. „Das tue ich doch, Vater. Es liegt immerhin in meiner Verantwortung, das Leben zu genießen, oder nicht?“ Ein schmales Lächeln glitt über meine Lippen, während ich ihn mit unverhohlener Arroganz ansah.

„Du fängst in Marseille an und arbeitest dich hoch nach Paris. Danach kannst du in London gleich weitermachen.“ Sein Ton war schneidend, kompromisslos, und seine Augen glänzten wie geschliffene Diamanten.

Ich biss die Zähne zusammen, meine Kiefermuskeln spannten sich an. Mein Lächeln verschwand, während eine kalte Dunkelheit in mir aufstieg. London? Paris? Marseille? Mein Vater verstand nicht, dass ich für Größeres bestimmt war, nicht für das kleine Tagesgeschäft. Aber ich würde gehorchen. Noch.

Die Reise nach Marseille begann am nächsten Morgen, wie angeordnet. Mein Privatjet stand bereit, und während der Flugbegleiter mir den besten Scotch einschenkte, sah ich aus dem Fenster auf die Wolken unter mir. Sie schienen so weit weg, so bedeutungslos, wie die kleinen Leute, die unseren Läden Leben einhauchten. Ich fragte mich, ob sie wussten, wie schnell ich sie zerstören könnte, wenn es mir gefiel.

Marseille empfing mich mit einer Hitze, die sich wie eine unsichtbare Hand auf meine Brust legte. Ich betrat unser erstes Restaurant mit der Aura eines Herrschers, der sein Reich inspiziert. Der Manager, ein nervöser Mann mit Schweißperlen auf der Stirn, begrüßte mich mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Angst.

„Adriano, es ist eine Ehre, Sie hier zu haben,“ stotterte er, während er versuchte, mein Gepäck zu nehmen. Ich wies ihn mit einer beiläufigen Handbewegung ab. „Zeig mir die Bücher,“ sagte ich knapp.

Die Zahlen waren gut, aber ich erkannte sofort ein paar Unstimmigkeiten. Es war ein kleiner Betrug – nicht genug, um einen Skandal zu verursachen, aber genug, um meine Geduld auf die Probe zu stellen. Ich stellte den Manager zur Rede, meine Stimme war kalt wie eine Stahlklinge.

„Das ist das letzte Mal, dass du versuchst, mich zu hintergehen. Verstehst du?“

Der Mann nickte hektisch, seine Worte stolperten über seine Lippen, aber ich hörte ihm nicht zu. Meine Botschaft war klar, und ich wusste, dass er sich nie wieder wagen würde, meine Autorität in Frage zu stellen.

Ich schritt mit meiner gewohnten Eleganz aus dem hinteren Teil des Restaurants. Fabrizio, mein treuer Schatten, und zwei meiner Bodyguards folgten mir wie immer auf dem Fuß. Mein Blick war auf mein iPhone gerichtet, der Bildschirm ein blendendes Leuchten in der halbdunklen Gasse zwischen den Stühlen der Gäste hindurch. Die Welt um mich herum existierte kaum – sie war unwichtig. Bis zu dem Moment, als ich gegen jemanden stieß.

Ein Klirren, ein scheppernder Aufprall. Mein iPhone rutschte aus meiner Hand und landete unsanft auf den Bodenfliesen. „Pass doch auf, du Vollidiot!“, zischte ich, mein Blick zornig, und hob den Kopf. Meine Worte waren wie giftige Pfeile geschossen, doch sie verstummten abrupt, als ich in ein Paar großer, eisblauer Augen blickte. Sie starrten mich an, klar, kalt und durchdringend, umrahmt von einer Flut aus braunen Haaren, die in einem langen, perfekt geflochtenen Zopf ruhten. Die vollendeten Kurven ihrer zartrosa Lippen waren leicht geöffnet, als würden sie eine Antwort formen.

„Entschuldigen Sie,“ sagte sie, ihre Stimme so scharf wie ein Messer, das frisch aus dem Schleifstein gezogen wurde. „Aber Sie könnten auch mal darauf achten, wohin Sie laufen, anstatt auf Ihr Handy zu starren. Außerdem bin ich kein Vollidiot, also mäßigen Sie gefälligst Ihren Tonfall, oder ich rufe den Geschäftsführer!“

Ein Hauch von Verblüffung ergriff mich, nur für einen Moment. Dann trat ein Lächeln auf meine Lippen, schmal und arrogant. Wer war diese Frau, die es wagte, mit mir so zu sprechen? Mein Interesse war geweckt, obwohl meine Wut weiterhin unter der Oberfläche brodelte.

„Wer sind Sie?“, raunte ich, meine Stimme tief, dunkel und herausfordernd. Ich schnipste mit den Fingern, ohne meinen Blick von ihr abzuwenden. Einer meiner Bodyguards hob mein Handy vom Boden auf, wie es sich gehörte.

Sie beobachtete die Szene mit einem Hauch von Amüsierung, der mich gleichermaßen reizte und faszinierte. „Sie schnipsen mit den Fingern, und jemand tut, was Sie sagen?“ Ihre Augen blitzten spöttisch auf. „Sind wir hier im Mittelalter?“

Mein Kiefer spannte sich an. Diese Frau hatte entweder einen Tod in ihrem Job nicht zu fürchten, oder sie war erstaunlich dumm. „Ja,“ sagte ich kalt, „und wenn Sie wüssten, wer ich bin, würden Sie sehr genau überlegen, wie Sie mit mir reden.“

Ihr Lächeln wurde breiter, als hätte ich sie gerade äußerst gut unterhalten. „Und wer sind Sie?“ Ihre Stimme hatte diesen sanft sägenden Unterton, der mich zu gleichen Teilen irritierte und anspornte.

Ich trat einen Schritt näher, bis ich nur einen Hauch entfernt von ihr war. Sie wich keinen Zentimeter zurück. „Adriano,“ sagte ich, mein Name ein dunkler Klang in der Luft. „Und das hier ist mein Restaurant. Also, wenn Sie Ihre Stelle behalten wollen, würde ich Ihnen raten, den Tonfall zu ändern.“

Eine leichte Bewegung ihrer Augenbraue, mehr nicht. Sie war entweder dämmerungsblind für die Konsequenzen ihres Verhaltens, oder sie war schlichtweg furchtlos. „Dann sollte der Besitzer des Restaurants vielleicht daran denken, dass der Kunde immer recht hat… auch wenn er sich wie ein arroganter Mistkerl aufführt.“

Ein leises Lachen entkam meinen Lippen, tief und ohne Freude. „Ich mag Ihren Mut,“ sagte ich, obwohl mein Blick wie ein Gewitter auf ihr ruhte. „Aber seien Sie vorsichtig, Mut und Dummheit liegen oft nahe beieinander.“

Sie schien den leisen Bedrohungston in meiner Stimme zu bemerken, doch statt einzuknicken, trat ein Ausdruck auf ihre Lippen, der mich vollkommen aus dem Konzept brachte: ein verschmitztes Lächeln. „Ich nehme die Herausforderung an, Herr Adriano. Viel Spaß dabei, mich loszuwerden.“

Und dann war sie fort, bevor ich einen weiteren Satz sagen konnte, ihr Zopf wippte leicht, als sie in die Küche verschwand. Mein Handy lag sicher in meiner Hand, doch etwas anderes war mir entglitten – meine Kontrolle über diese Situation. „Fabrizio,“ sagte ich schließlich, ohne meinen Blick von der Richtung abzuwenden, in die sie verschwunden war, „find’ alles über diese Frau heraus. Alles.“

Mein Assistent nickte stumm, und ich wusste, dass ich bald mehr über sie erfahren würde. Doch während ich mich umdrehte und weiterging, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass dies nicht das letzte Mal gewesen war, dass sie und ich uns begegneten. Und dass ich – so ungeheuerlich es auch klingen mochte – irgendwie ein kleines Stück Kontrolle verloren hatte. Nur ein kleines, aber genug, um meinen Tag zu verderben.

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Hellis.BuecherLand: Eine wunderschöne Geschichte, die alles beinhaltet: Liebe, Glück, Freude, Trauer und vor allem Leidenschaft. Würde ich sofort wieder lesen!

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schommarzr: A well written story. Easy to read. Nice story line. A wonderful book to relax. Keep up the great work. I love reading your stories ❤

Jawneh : Great story... I'm looking forward to reading your next book... Young adults will surely love this story.

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user-mJ1ev6LvlD: Super zu lesen!!!

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